Das Fotomuseum Winterthur zeigte mit Unterstützung der Sebastiana-Stiftung vom 25. Februar bis zum 29. Mai 2022 die Ausstellung Orlando – Nach einem Roman von Virginia Woolf.
Die Romanvorlage Orlando aus dem Jahr 1928 erzählt die Geschichte eines jungen adligen Menschen zur Zeit von Königin Elisabeth I., der – ohne je zu altern – Jahrhunderte lang lebte und dabei auf mysteriöse Weise imstande war, das Geschlecht zu wechseln. Im Jahr 1992 entwickelte die Filmemacherin Sally Potter eine mittlerweile zum Klassiker gewordene Adaption des Buches mit der Schauspielerin Tilda Swinton in der Hauptrolle.
Für das Magazin Aperture entwickelte Swinton als Gastredakteurin und Kuratorin eine Ausgabe sowie eine begleitende Ausstellung und greift dabei die zentralen Themen des Romans auf: Geschlechterfluidität, die Idee eines grenzenlosen Bewusstseins und die Perspektive endlosen Lebens. Sie versammelt die Arbeiten elf Kunstschaffender, deren zum Teil eigens für die Ausstellung konzipierten Werke vorherrschende Machtverhältnisse und -strukturen sowie heteronormative Vorstellungen und den weissen männlichen Blick in Frage stellen. Die Arbeiten setzen sich mit der Konstruktion von Identität(en) sowie der Repräsentation marginalisierter Communitys und alternativer Lebensentwürfe auseinander. Die Ausstellung knüpfte somit an aktuelle gesellschaftspolitische Debatten an und gab Einblick in unterschiedlichste künstlerische Herangehensweisen und Zugänge.
Die Ausstellung zeigte Arbeiten von Zackary Drucker, Lynn Hershman Leeson, Paul Mpagi Sepuya, Jamal Nxedlana, Elle Pérez, Walter Pfeiffer, Sally Potter, Viviane Sassen, Collier Schorr, Mickalene Thomas und Carmen Winant.
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