Zwischen Matte und Marzili lädt der Verein StattLand auf eine Zeitreise entlang der Aare – gegen den Strom, so wie die Geschichte, die erzählt wird. Das Publikum taucht ein in fünfzig Jahre queeres Bern in seiner ganzen Vielfalt und erlebt hautnah mit, was in dieser Zeit erkämpft wurde und wo noch Nachholbedarf besteht. Der kunterbunte Rundgang endet im Jetzt und Heute und bringt die Zuschauer*innen auf neue Ideen und Gedanken, die sie in die Zukunft begleiten: Queer hören und sprechen, dabei Pronomen wegfallen lassen und gemeinsam das Spiel einer geschlechterfreien Welt spielen.
Angeregt durch das 50-Jahre-Jubiläum von hab queer bern hat StattLand einen Rundgang zu queerer Geschichte in Bern realisiert. Auf einer abenteuerlichen Reise durch die Zeit entdeckt das Publikum vergangene Herzensorte und begegnet Kultur, Aktivismus, Debatten und Alltag queeren Lebens. Durchgeführt wird der Rundgang von zwei Schauspieler*innen in unterschiedliche Rollen, die zwar fiktionalisiert sind, sich aber an realen Lebensläufen orientieren.
Der Entwicklungsprozess, an dessen Ende der fertige Rundgang stand, hat insgesamt etwas mehr als ein Jahr gedauert. Die Basis legte eine im Vorfeld ausgearbeiteten Skizze, die bereits unzählige spannende Ideen enthielt. Nachdem Kickoff verliess die Projektgruppe im Frühjahr 2022 schon nach kurzer Zeit den Sitzungstisch, um die angedachte Route unter die Füsse zu nehmen und auf der Strasse nach Inspiration zu suchen. Das Bild des «Gegen-den-Strom-Laufens» als Spiegel für die zu erzählende Geschichte sorgte für Begeisterung, weshalb die Routenführung zwischen Matte und Marzili bereits nach kurzer Zeit feststand. Ebenso klar war, dass das Publikum von zwei Schauspieler*innen begleitet würde, die in verschiedene Rollen schlüpfen, mit Geschlechtern spielen und das Publikum auf der persönlichen Ebene abholen. Die wohl grösste Herausforderung war es – wie so oft bei der Entstehung neuer Rundgänge – eine Auswahl an Inhalten zu treffen und sich einzuschränken. Ein Grossteil der auftretenden Figuren orientiert sich an realen Personen, die ihre Erlebnisse mündlich oder schriftlich geteilt haben. Es ergibt sich ein Puzzle aus Geschichten von früher und heute, die zu einer bunten, musikalisch untermalten Zeitreise durch 40 Jahre queeres Bern zusammengesetzt wurden.
Der Rundgang kann zu jeder Tages- und Nachtzeit für Gruppen privat gebucht werden. Zudem finden regelmässig öffentliche Durchführungen statt, an denen Einzelpersonen teilnehmen können – ein nächstes Mal am 17. Mai um 18 Uhr. Weitere Infos und Tickets sind unter www.stattland.ch zu finden.
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